Ballade

Ballade steht meist in Klasse 9, 10 oder 11 auf dem Lehrplan zur Analyse oder Interpretation. Es werden stilistische Elemente, die Struktur, die Bedeutung und die Aussage der Balladen untersucht.

Ziel ist es, die Textinterpretationsfähigkeit zu üben und zu verbessern, den literarischen Kontext zu verstehen und sich mit bedeutenden Werken der deutschen Literaturgeschichte auseinanderzusetzen.

Ballade

Ballade

Ballade kommt vom lateinischen ‚ballare‘ = tanzen. Entsprechend werden Balladen auch ‚Tanzlied‘ oder auch ‚Liebeslied‘ genannt. In der Literatur ist eine Ballade, also eine Geschichte in Gedichtform.

Kennzeichen einer Ballade 

Inhalt

Eine Ballade

    • ist eine spannende, dramatische Geschichte, mit einer Spannungskurve in der die Spannung Schritt für Schritt bis zum Höhepunkt steigt.

    • hat wenig Konflikthandlungen (Problemsituationen, in denen sich die Hauptfigur entscheiden muss).

Form

    • Gedichtform mit Versen, Strophen und Reimen.

    •  ist häufig eine wörtliche Rede als Dialog zwischen wenigen Hauptfiguren oder dem Monolog einer Figur.

Besonderheit

    • Eine Ballade weist Merkmale aller drei literarischen Gattungen (Lyrik, Epik und Dramatik) auf.

Literarische Gattungen einer Ballade

Eine Ballade weist Merkmale aller drei literarischen Gattungen auf: Lyrik, Epik und Dramatik!

    • Epik (kommt von Epos = weitläufige, ausschweifende Erzählung)
        • Geschichte als abgeschlossene Handlung

        • Ich- oder Er-Erzählung

        • wenige Hauptfiguren

        • ohne lange Beschreibung

    • Dramatik (kommt von Drama = Handlung; ein Text mit verteilten Rollen)
        • wörtliche Rede

        • Konflikt / Problem

        • Spannungskurve mit Höhepunkt

        • Auflösung am Ende

Inhaltsangabe 

Struktur und Inhalte für eine Inhaltsangabe zu einer Ballade.

Einleitung

  • Autor
  • Titel
  • Zeitangabe zur Veröffentlichung (wenn angegeben)
  • Textsorte (Kurzgeschichte, Novelle, Gedicht, Ballade, …)
  • Thema / Problem

Hauptteil

  • die wichtigsten Handlungsschritte
    • zeitlich sortiert
    • mit Ursache und Wirkung dargestellt
  • Angaben mit Textpassagen, Zitaten, Textbelegen, … beweisen

  •  

Stilmittel für eine Inhaltsangabe

Eine Inhaltsangabe schreibt man im:

  • Präsens
  • Indirekte Rede

Übung dazu

Beispiele

Bekannte deutschsprachige Balladen

  1. „Erlkönig“ von Johann Wolfgang von Goethe: Es geht in der Ballade um einen Vater mit einem kranken Kind. Er reitet durch die Nacht und wird vom geheimnisvollen Erlkönig verfolgt.

     

  2. „Der Handschuh“ von Friedrich Schiller: Es geht in der Ballade um eine stolze Frau und einen Ritter, der sich für die Frau in Lebensgefahr begibt.

     

  3. „Die Loreley“ von Heinrich Heine: Diese Ballade erzählt von einer schönen Frau, der Loreley, die auf einem Felsen sitzt und mit ihrem Gesang die Schiffer auf dem Rhein verzaubert.

     

  4. „Der Zauberlehrling“ von Johann Wolfgang von Goethe: In dieser Ballade geht es um einen Zauberlehrling, der die Kontrolle über die Zauberkräfte seines Meisters verliert.

     

  5. „Die Bürgschaft“ von Friedrich Schiller: Hier geht es um Freundschaft und Treue zwischen zwei Freunden, die ihr Leben riskieren, um die Freiheit eines dritten Freundes zu retten.

     

  6. „Der Fischer“ von Johann Wolfgang von Goethe: Der Fischer in der Ballade hört eine geheimnisvolle Stimme aus dem Meer und zahlt einen schrecklichen Preis für seinen Wunsch.

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