Zeichensetzung und Kommaregeln lernen

Die wichtigsten Regeln & Eselsbrücken

Zeichensetzung und Kommaregeln lernen

Komma wird verwendet bei:

1. Gegensätzen

Bei entgegengesetzten Verbindungswörtern: wenn, aber, sondern, obwohl, allein, doch, jedoch, denn, vielmehr, …. wird ein Komma gesetzt.

Beispiel:
- Es war ein warmer, aber nasser Tag.
- Die Schule fällt aus, wenn es so stürmisch ist.
- Der Ausflug geht nicht nach Oldenburg, sondern nach Amsterdam.

Eselsbrücke: Komm ma‘ her, wenn du was willst!

2. Verbindungen

Bei ‚ordnungs-schaffenden‘ Verbindungswörtern wird auch ein Komma verwendet!

einerseits – andererseits
teils – teils
je – desto
halb – halb
nicht nur – sondern auch

Beispiel:
- Einerseits liebt sie diesen Sport, andererseits verlangt er ihr einiges ab.
- Je mehr zu übst, desto besser klappt es.

Eselsbrücke: ‚Einerseits‘ schafft Ordnung, anderseits ein Komma auch.

Eselsbrücke: Je mehr Ordnung, desto mehr Kommata.

Eselsbrücke: Nicht nur ‚einerseits‘ schafft Ordnung, sondern auch ein Komma.

3. Einfügungen

Wenn Beisätze in einen vollständigen Satz eingefügt werden. Auch wenn danach ein ‚und‘ kommt!

Beispiel:
- Sabine, die beste Spielerin auf dem Platz, war an diesem Tag besonders gut in Form.
- Der Polizist erwischte den Schüler, der bei Rot über die Ampel ging, und schimpfte. (Wird das Komma vergessen, schimpft der Schüler.)

Eselsbrücke: Schiebst du in den Satz was rein, muss da auch ein Komma sein.

4. Erläuterungen

Auch bei Erläuterungen mit nämlich, z.B., zwar, wie, weil, … kommt ein Komma.

Beispiel:
- Der Sturm war an diesem Tag heftig, nämlich bis zu 100 km/h.
- Heute fiel die Schule aus, weil es so stark stürmte.

5. Aufzählungen

Wenn Dinge aufgezählt werden, kommt ein Komma.

Beispiel: Wir brauchen Mehl, Milch, Eier, … .

Außer: diese werden getrennt durch: und, oder, sowie, wie, beziehungsweise, als auch, entweder … oder, sowohl … als aus, weder … noch … .*

Beispiel: Er holte Brot und Milch sowie Butter beziehungsweise Margarine als auch Salz.

Eselsbrücke: Könntest du mit „und*“ verbinden, wirst du auch ein Komma finden.

6. Grundformerweiterung / Infinitiverweiterung

Grundform-Erweiterung heißt grammatikalisch korrekt: Infinitv-Erweiterung. Das heißt, der Infinitiv wird durch um + zu erweitert.

Hinweis: nach der neuen Rechtschreibung fällt auch das Komma vor der Infinitiverweiterung (mit „zu“ und „um zu“) weg, kann aber gesetzt werden. In der Praxis benutzen Profischreiber wie Journalisten und Autoren das Komma vor der Infinitiverweiterung aber sehr oft, vor allem wenn die Erweiterung in langen Sätzen mittendrin steht und der Hauptsatz danach noch weitergeht. Dann ist ein Satz ohne die Hilfe durch Kommasetzung schwer verständlich.

Regel: Es kommt ein Komma bei Sätzen, mit

zu
um + zu
ohne
statt
anstatt
außer
als

Beispiele:
- Sie kämpfte hart, um zu gewinnen.
- Sie hatte keine Lust, um in die Schule zu gehen.
- Sie musste viel trinken, um ihren Durst zu löschen.
- Sie kämpft hart, ohne an etwas anderes zu denken.

Merksatz: Um-Zu-Regel: wenn der Satz durch um … zu … ergänzt werden könnte.

Beispiel:

Sie hatte keine Lust, in die Schule zu gehen.

Man kann „um“ ergänzen:

Sie hatte keine Lust, um in die Schule zu gehen.

Also kommt ein Komma.

7. Anreden

Bei einer Anrede mit Namen kommt ein Komma.

Beispiel: Liebe Annika, heute ist dein Geburtstag….

8. Datums- und Zeitangaben

Das Komma

steht zwischen dem Wochentag und dem Datum
und vor der Uhrzeit
nicht danach.

Beispiel:

Düsseldorf, den 09. Januar 2018.
Treffpunkt ist am Montag, den 5. Februar, um 10 Uhr in München.

9. Empfindungen

Nach Empfindungsausdrücken kommt auch ein Komma.

Beispiel:
- Oh, nein, hier kommt ein Komma rein.
- Mist, der Bus ist weg.
- Oh wei, ist das stürmisch heute.

Übungen

Zeichensetzung und Kommaregeln lernen

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